Der Börsen-Indikator nach Thomas Gebert ist ein sehr erfolgreiches System, mit dem man den deutschen Aktienmarkt deutlich outperformen kann. Die erfolgreiche Börsenstrategie nach Gebert ermöglichte in der Vergangenheit durchschnittliche jährliche Renditen von 13,5%.
Hier finden Sie den aktuellen Stand des Gebert-Indikators.
Über den Gebert-Indikator
Der Physiker Thomas Gebert entwickelte bereits Anfang der 1990er-Jahre einen Indikator, der durch Timing, also durch gezielte Kauf- und Verkaufanweisungen, den deutschen Aktienindex Dax schlagen soll: den Gebert-Indikator.
Funktionsweise
Der Indikator besteht aus vier Teil-Indikatoren, die jeweils die Werte 0 oder 1 annehmen können. Ein Gesamtwert von 0 oder 1 bedeutet, die Dax-Aktien bzw. ein ETF auf den Dax sollte verkauft werden, ein Wert von 3 oder 4 zeigt an, man sollte Dax-Aktien kaufen, ein Wert von 2 ist neutral, somit soll die aktuelle Positionierung beibehalten werden.
Die Teilindikatoren betrachten fundamentale Wirtschaftsdaten, Wechselkurse und Saisonalität:
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- Teilindikator 1 – Änderung des Zinsniveaus. Bei einer Senkung des Zinsniveau ist der Wert des Indikators auf 1, bei einer Steigerung auf 0.
- Teilindikator 2 – Änderung der Inflationsrate: Sinkt die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, steht der Indikator bei 1, steigt sie oder bleibt gleich, bei 0.
- Teilindikator 3 – Änderung des Euro-Dollar-Wechselkurses: Ist der Stand des US-Dollar in Euro höher als vor einem Jahr, steht der Indikator bei 1, ein gleich hoher oder niedrigerer Stand bedeutet 0 Punkte im Indikator.
- Teilindikator 4 – Winter- oder Sommerhalbjahr: Von November bis April steht der Indikator auf 1, von Mai bis Oktober auf 0.
Backtest / Wertentwicklung
Die Strategie nach dem Gebert-Indikator habe ich nicht selbst zurückgerechnet, da das schon viele andere gemacht haben. Allerdings sind die annualisierten Jahresrenditen je nach Zeitraum unterschiedlich:
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- ca. 18,7% p.a. im Zeitraum 1996-2012 (Nachweis: institutional-money.com, berechnet aus der letzten Grafik)
- ca. 11% p.a. im Zeitraum 2006-2012 (9,5% durch das Merrill-Lynch-Zertifikat + 1,5% Kosten, Nachweis: institutional-money.com)
- ca. 13,5% p.a. im Zeitraum 1962-2012 (Nachweis: handelsblatt.com, berechnet aus der Information, dass sich das Kapital in dieser Zeit ver-545-facht habe)
- ca. 13,8% p.a. im Zeitraum 1993-2020 (Nachweis: godmode-trader.de, wobei hier keine Verzinsung in der Zeit stattfand, in der nicht in Aktien investiert wurde)
- ca. 17,0% p.a. im Zeitraum 1996-2018 (Nachweis: aktien-mit-strategie.de)
- ca. 15,2% p.a. im Zeitraum 1996-2020 (Nachweis: gebertbrief.de, berechnet aus der Information, dass das Kapital seit 1996 um 2871% gestiegen sei)
- ca. 9,5% p.a. im Zeitraum 2000-2020 (Nachweis: robovisor.de, hier sollten auch niedrige Transaktionskosten bereits berücksichtigt sein)
Das sind alles in allem sehr gute Ergebnisse. Der Wert, der den längsten Zeitraum berücksichtigt (Backtest seit 1962) beträgt 13,5% p.a. und ist daher der aussagekräftigste. Besonders wichtig ist aber die Tatsache, dass der Indikator schon wirklich alt ist und seit seiner Veröffentlichung 1996 weiterhin mit 15,2% p.a. höchst erfolgreich funktioniert hat.
Risiken
Allerdings gibt es auch Nachteile: So verschweigen fast alle Quellen, die über den Indikator schreiben, die Risiken der Strategie: Immerhin auf robovisor.de findet man die Information, dass der maximale Drawdown zwischen 2000 und 2020 bei -38,5% lag, die längste Verlustperiode bei 3,37 Jahren. Das sind zwar deutlich bessere Werte als beim Dax (73% Wertverlust Anfang des Jahrtausends, dann dauerte es etwa 13 Jahre, bis der alte Höchststand wieder überboten werden konnte), aber dennoch muss man darauf vorbereitet sein, damit man nicht im entscheidenden Moment nicht mehr an die Strategie glaubt.
Wöchentlich vs. monatlich
Der Gebert-Indikator wurde ursprünglich auf Monatsbasis berechnet. Später ist die wöchentliche Berechnungsmethode dazugekommen. Wir veröffentlichen im Monatsupdate den Gebert-Indikator auf Monatsbasis und zusätzlich (ab 07.04.2024) im Wochenupdate den Gebert-Indikator auf Wochenbasis. Für den Wochen-Gebert ist die Positionierung des Solactive Gebert-Börsenindikator AR Index ausschlaggebend.
Fazit
Konsequent nach dem Gebert-Indikator zu investieren ist in jedem Fall eine gute Idee, wenngleich es auch noch bessere Systeme gibt. Gerade die extrem langfristig stabile Überrendite des Systems macht es so vertrauenswürdig. Dennoch sollte der Investor die Investitionsquote so anpassen, dass das Risiko der individuellen Risikobereitschaft entspricht.
Gebert-Indikator: Aktueller Stand
Wir veröffentlichen den aktuellen Stand des Gebert-Indikators monatlich nach eigenen Berechnungen in diesem Blog. Die beiden neuesten Signal-Updates sehen Sie hier: