Mit aktiven Anlage-Strategien versuchen Investoren mehr Rendite zu erwirtschaften als durchschnittlich mit Aktien-Investments möglich ist. Messen lässt sich eine Strategie dabei an ihrem Benchmark, dem Vergleichsindex.
Passives vs. aktives Investieren
Passive Investoren geben sich mit durchschnittlichen Erträgen an den Aktienmärkten zufrieden, indem sie beispielsweise in einen ETF auf den MSCI World investieren. Der erwirtschaftet dann in etwa genau so viel Rendite wie der Vergleichsindex MSCI World, der 1643 Unternehmen aus 23 Industrienationen enthält. Aktive Investoren dagegen erstreben einen höheren Ertrag als dieser Vergleichsindex und versuchen gleichzeitig noch das Risiko, ebenfalls am Benchmark gemessen, zu verringern.
Dabei gibt es Grundsätzlich zwei Techniken, mit denen man den Markt outperformen kann: Market Timing und Stock Picking.
Market Timing
Beim Market Timing geht es darum, durch Kaufen und Verkaufen zum richtigen Zeitpunkt die Gesamtrendite zu erhöhen und das Risiko zu senken. Da die Aktienkurse nie kontinuierlich steigen, sondern mehr oder weniger stark schwanken, kann ein solches Timing Vorteile bringen. Beispielsweise hätte es viel genutzt, wenn man kurz vor der Finanzkrise Anfang 2008 auf dem relativen Kurshoch Aktien verkauft hätte und sie erst Anfang 2009 zu weit niedrigeren Preisen wieder eingekauft hätte.
Das Problem dabei: Nur im Nachhinein kann man sagen, wann genau der richtige Zeitpunkt zum Handeln gewesen wäre. Die meisten Menschen, die versuchen den richtigen Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf zu treffen, liegen dabei daneben. Aktive Strategien funktionieren so, dass anhand eindeutiger Regeln, die in der Vergangenheit gut funktioniert haben, entschieden wird, wann gekauft oder verkauft wird.
Eine solche Strategie, die durch Timing von Käufen und Verkäufen in der Vergangenheit den Markt schlagen konnte, ist zum Beispiel die 200-Tage-Strategie (hier auch 40-Wochen-Strategie), deren Signale hier wöchentlich veröffentlicht werden. Weitere bekannte Börsenstrategien, die auf Timing setzen: Die Börsenweisheit „sell in may and go away“, bzw. „sell in summer„, der Gebert-Indikator und die 16-Wochen-Strategie.
Noch mehr Rendite versprechen die Profi-Strategien. Zu den Profi-Strategien, die in erster Linie Market Timing betreiben, gehört die Multi-ETF-Strategie und die ETF-Breakout-Strategie. Beide kombinieren tatsächlich mehrere Market-Timing-Strategien miteinander und sind so in der Lage das Risiko stark abzusenken.
Stock Picking
Das andere wichtige (vielleicht auch das verbreitetere) Prinzip der aktiven Investoren ist das Stock Picking: Man versucht durch die Auswahl bestimmter Aktien eine Outperformance, also ein besseres Ergebnis als der Markt gemessen am Vergleichsindex zu erzielen.
Beispielsweise enthält der deutsche Aktienindex DAX einige Werte, die schon seit Jahren nur im Wert sinken und andere, die nur von einem Preishoch zum nächsten jagen. Natürlich wäre es da besser, in die Gewinneraktien investiert zu sein, statt in die Verlierer. Gleiches Problem wie oben: Erst hinterher weiß man bescheid, in welche Werte man am besten investiert hätte.
Dividenden-Strategie und Value-Strategie
Dennoch gibt es auch hier Strategien, mit denen versucht wird, systematisch den Markt zu übertreffen. Bekannte Strategien sind die Dividenden-Strategie, bei der Aktien mit hohen Dividenden bevorzugt werden, oder die Value-Strategie, bei der auf Aktien, die nach bestimmten Kennzahlen als unterbewertet angesehen werden, gesetzt wird. Zu diesen Strategien gibt es viel im Netz zu finden.
Trendfolge und Momentum
Zu den erfolgreichsten Strategien gehören Trendfolge- bzw. Momentum-Strategien. Dabei werden Aktien ausgewählt, die sich gerade in einem Aufwärtstrend befinden. Die Preise von Aktien verlaufen in der Regel in Trends, die daher kommen, dass neue Informationen nicht sofort vollständig in die Kurse eingepreist werden, sondern erst nach und nach. Zudem ziehen steigende Kurse immer mehr Anleger an, die auf den fahrenden Zug aufspringen wollen. Dieser Herdentrieb sorgt von einer anfänglichen Unterbewertung häufig irgendwann zu einer Überbewertung.
Trendfolge-Strategien versuchen also nach klaren Regeln den Beginn und das Ende eines Trends zu erkennen. Somit kombinieren sie Stock Picking mit Market Timing. Wichtig ist dabei, dass kein Indikator es schafft tatsächlich den Hoch- und Tiefpunkt zu erwischen. Die Trendfolge-Indikatoren folgen dem Trend, das heißt, sie erkennen ihn erst, wenn die Kurse schon ordentlich gestiegen sind. Ebenso erkennen sie eine Trendumkehr erst, wenn die Kurse schon deutlich gesunken sind.
Zu den trendfolgenden Strategien auf dieser Seite gehört die Germany-Top5-Strategie, die US-Tec-Top10-Strategie und die International-Performance-Kings-Strategie. Nicht wirklich Stock Picking, vielmehr Market Picking und Timing verfolgt die ETF-Protection-Strategie.
Die Signal-Updates zu unseren aktiven Börsen-Strategien werden im Blog gepostet.