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der Gebert-Indikator auf Monatsbasis liefert für Mai 2021 ein Verkaufsignal. Lesen Sie das ausführliche Monats-Update für Mai 2021 mit dem Gebert-Indikator.
Die Inflation kehrt zurück
Wesentlich für die Änderung des Gebert-Indikators sind die steigenden Inflationsraten sowie die Saisonalität. Ab Mai beginnt nach Gebert die statistisch schwächere Börsen-Jahreszeit. Die Inflation hat zwar schon in den vergangenen Monaten angezogen, aber durch den Vergleich mit dem Vorjahresmonat wirkt sich das erst ab jetzt auf den Indikator aus. Mit 1,3% ist die Inflation in der Eurozone zwar weiter unter der Zielmarke der EZB von 2%, aber nach vielen Monaten im negativen Bereich doch auffällig gestiegen. Auch der Dollarkurs schwächelt weiter, was ebenfalls als negativ für deutsche Aktien gewertet wird. Somit sind drei Teilindikatoren (Inflation, Saisonalität, Dollar) auf Null, lediglich ein Teilindikator (Zinsniveau) positiv. Einer von vier Punkten – das bedeutet für den Gebert-Indikator insgesamt ein Verkaufsignal.
Umsetzung der Strategie
Das Signal wird nach den hier verwendeten Regeln am ersten Handelstag im Monat zur Eröffnung umgesetzt, also am 3. Mai. um 9:00 Uhr. Anleger, die der Strategie folgen, verkaufen dann den DAX-ETF.
Historie
Dabei war auch das jüngste Kaufsignal ein großer Erfolg, konnte der DAX doch seit dem letzten Kaufsignal am 1. November 2018 von 11419,60 auf 15135,91 Punkte zulegen, was einem Gewinn von 32,5% entspricht. Der genaue Gewinn entscheidet sich natürlich erst am Montag morgen und hängt auch davon ab, welcher ETF gewählt wurde (jährliche Gebühren und Spread), wie hoch die Transaktionskosten sind und wie die individuelle Besteuerung ausfällt.
Natürlich mussten Anleger, die sich streng an die Strategie gehalten haben, einiges aushalten: Der Corona-Crash wurde natürlich in vollem Umfang mitgemacht. Sicherlich haben hier einige ein mulmiges Gefühl gehabt: Was, wenn der Gebert-Indikator einfach nicht mehr funktioniert? Wer nach systematischen Strategien handelt, muss gute Nerven haben, um auch in kritischen Situationen nicht der Gier oder Panik zu verfallen. Denn sonst läuft man Gefahr, gerade in den falschen Situationen gegen die Strategie zu handeln.
Strategien mit geringerem Risiko
Allerdings gibt es auch Strategien, die diese hohen Schwankungen auszuschalten vermögen. Bekanntlich war der DAX im Corona-Crash zwischenzeitlich nur 40% vom Höchststand entfernt. Andere Profi-Strategien schaffen hier durch geschickte Diversifikation über mehrere ETFs, diesen maximalen Drawdown auf circa 10% zu reduzieren. Dadurch wird das Risiko stark vermindert ohne die Rendite zu schmälern. Sehen Sie sich bei Interesse die Informationen zur Multi-ETF-Strategie und zur ETF-Protection-Strategie an.
Wie geht es weiter mit dem Aktienmarkt?
Bedeutet das Verkaufsignal, dass wir bald mit einem Crash oder einer Korrektur rechnen müssen? Gut möglich, aber natürlich nicht sicher. Unterschiedliche Strategien sind derzeit unterschiedlich positioniert. Trendsysteme beispielsweise sind derzeit weiterhin großenteils „long“ in Aktien, da sich hier noch keine Korrektur abzeichnet. Gebert hat allerdings durch die fundamentalen Daten die Eigenheit, dass die Signale nicht durch Fehlbewertungen oder Übertreibungen verzerrt werden. Das kann ein Vorteil sein, wenn dadurch der Indikator frühzeitig zum Ausstieg rät, solange die Kurse noch nicht nach unten gedreht haben, kann aber auch ein Nachteil sein, wenn die Investoren allesamt weiter kaufen und die Kurse nach oben treiben. Dann könnten einem Gebert-Investor jetzt Gewinne entgehen. Allerdings ist auch bei Betrachtung der Kurse auffällig, dass das Aufwärtsmomentum abgenommen hat und die Charts vieler Leitindizes derzeit seitwärts tendieren.
Letztlich kommt es aber nicht darauf an, immer den perfekten Ein- oder Ausstieg zu schaffen, sondern nur auf den langfristigen Erfolg. Da kann sich von der Rendite her der Gebert-Indikator sehen lassen (mehr dazu hier). Wer aber sein Risiko kleiner halten und gegebenfalls seine Rendite noch weiter erhöhen will, diversifiziert über mehrere Strategien.
Viel Erfolg beim Investieren!
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